Weihnachten: Kein Grund Hundewelpen zu verschenken
Wir kennen sie alle: die überglückliche Szene eines Films, in der ein Kind am Weihnachtsabend lachend mit dem neuen Hundewelpen spielt. Diese romantische Vorstellung von einem zauberhaften Weihnachten ist in den meisten Fällen leider alles andere als eine langfristige Glücksgeschichte.
Eltern verschenken Hunde besonders gern
Der sehnliche Kindeswunsch, Mitleid mit ausgesetzten Tieren oder eben das Streben nach der perfekten Hollywood-Weihnachtsszene sind oft Auslöser für den leichtfertigen Gedanken, einen Hund zu verschenken. Besonders Eltern geben dem Wunsch nach einem neuen Spielgefährten nach, wenn die Kinder mit großen, traurigen Augen vor ihnen stehen. Auch Katzen und Kleintiere wie Vögel, Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen sind betroffen von unüberlegten Weihnachtskäufen und landen unter dem Weihnachtsbaum. Dabei sollte jedem bewusst sein, dass der Kauf eines Tieres eine wohl überlegte Entscheidung ist. Schließlich sind Tiere Lebewesen – genauso wie wir – und die verschenkt man nicht eben mal so. Der Lebenspartner wurde ja auch nicht mit einer Schleife um den Hals vom Weihnachtsmann unter den Baum gelegt.
Tiere sind vom Umtausch ausgeschlossen
Das Problem mit dem Verschenken von Tieren ist, dass eine Vielzahl von ihnen nach nur einer Woche wieder im Tierheim landen. Manchmal werden sie sogar einfach ausgesetzt. Denn nach dem Weihnachtsfest kommt die Ernüchterung: die Katze zerkratzt das Sofa, der Hund hört nicht auf zu bellen oder man bemerkt, dass man überhaupt keine Zeit hat, mit dem Hund Gassi zu gehen oder den Kaninchen-Stall auszumisten. Auch die Kosten der Tierhaltung sind ein oft unterschätzter Faktor. Neben Tiernahrung und tiergerechten Möbeln und Spielzeug können auch regelmäßige Tierarztbesuche für Impfungen und Routinekontrollen zur Kostenfalle werden. Gründe gibt es also wie Katzenhaare im Sommer, doch nur einen grundlegenden Fehler: mangelnde Information und Vorbereitung auf das Zusammenleben mit dem Tier.
Tiere sind keine Handelsware
Aus der Sicht des verschenkten Tieres ist Weihnachten noch um einiges hektischer als wir es wahrnehmen. Versetz Dich doch einmal in die Lage eines Vierbeiners, der noch am Weihnachtsabend gekauft wird. Vielleicht liegst Du gerade in der Zoohandlung und träumst von der nächsten Futterausgabe. Vielleicht bist Du aber auch ein Welpe und kuschelst Dich gerade an Deine Geschwisterchen. Nun ist es soweit – du gehst auf große Reise. Deine neue Menschenmama holt Dich ab. Kaum daheim angekommen, hast Du Dich bereits in den Duft der neuen Umgebung verliebt, auch wenn alles ungewohnt und sogar ein bisschen beängstigend ist. Halb so wild, denn ganz viele Zweibeiner spielen mit Dir und wollen Dich streicheln. Das muss das Hundeparadies sein! Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. In den nächsten Tagen hat irgendwie niemand Zeit sich um Dich zu kümmern oder sich mit Dir im Freien auszutoben. Einen Tag und eine Autofahrt später landest Du im Tierheim zusammen mit ganz vielen anderen Tieren, denen der traurige Gesichtsausdruck genauso wie dir ins Fell geschrieben steht.
Das ist eines von vielen herzzerreißenden, aber leider auch realen Szenarien, die jedes Jahr zu Weihnachten so oder so ähnlich ablaufen.
Geschenke für echte Tierfreunde
Aber genug von den traurigen Geschichten. Weihnachten ist ein Fest der Freude und es ist ganz einfach, es auch zu solch einem zu machen. Eine Suche im Internet bietet unzählige Geschenkideen, die Du auch ohne schlechtes Gewissen umsetzen kannst. Verschenke beispielsweise ein passendes Stofftier zusammen mit einem Gutschein für den Besuch einer Zoohandlung. Auch Bücher über Hunde, Katzen und andere Fellnasen oder Grünschnäbel sind ein wunderbares Geschenk, das zudem gleich wertvolle Informationen über die Herausforderungen und die damit einhergehende Verantwortung eines neuen Familienmitglieds liefert. Mit solchen tierfreundlichen Geschenken kann man die Freude auf ein neues Tier auch über die Feiertage aufrechterhalten. Und wenn diese Freude und der Wunsch nach einem Haustier nach einiger Zeit, gründlicher Überlegungen und auch noch im neuen Jahr vorhanden sind, steht dem Glück nichts mehr im Wege.